65 Jahre nach dem Holocaust: Polnische Namenspatronin für eine Euskirchener Schule („LVR-Irena-Sendler-Schule“)

von Hans-Dieter Arntz
03.12.2010

Irena SendlerDass sich das Euskirchener Lehrerkollegium und die Schulgemeinde sowie der Landschaftsverband Rheinland dafür entschieden haben, 65 Jahre nach dem Holocaust und dem Ende des 2. Weltkrieges an eine Lebensretterin jüdischer Kinder zu erinnern, ist verdienbstvoll! In meinen NEWS vom 17. Mai 2010 wies ich auf dieses bemerkenswerte Ereignis bereits hin.

(17-05.2010) Wie der Pressedienst des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) am 4. Mai mitteilte, wird ab sofort die LVR-Förderschule in Euskirchen-Euenheim in „LVR-Irena-Sendler-Schule“ umbenannt. Hiermit folgte der LVR-Schulausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland einem Antrag der Schulkonferenz.

Irena Sendler (1910-2008) half während der deutschen Besetzung Polens im Zweiten Weltkrieg, rund 2500 jüdische Kinder und Jugendliche aus dem Warschauer Ghetto zu retten. Diese brachte sie unter neuer Identität in polnischen Familien, Klöstern und Waisenhäusern unter.

„Der Name Irena Sendler steht für Zivilcourage und Humanität, beides unersetzliche Grundlagen unserer Gesellschaft im Allgemeinen und des Schullebens im Besonderen. So verstehen wir die Namensgebung einerseits als Würdigung ihrer Lebensleistung und andererseits als Ansporn nach innen und außen, ihrem Beispiel zu folgen," erläuterten die Vorsitzende des LVR-Schulausschusses, Anne Peters, und LVR-Schuldezernent Michael Mertens die Gründe für die Namensgebung.
Als Krankenschwester für Epidemienkontrolle verschaffte Sendler sich Zugang zum Warschauer Ghetto und schmuggelte zusammen mit Helfern 2500 jüdische Kinder aus dem Ghetto, um sie in polnischen Familien, Klöstern und Waisenhäusern unterzubringen. Über Kontakte innerhalb des Wohlfahrtsministeriums erhielten die Kinder falsche Papiere.

Das Bild des polnischen Fotografen Mariusz Kubik zeigt Irena Sendler (Irena Sendlerowa) am 15. Februar 2005, die als „Gerechte unter den Völkern” 1965 von Yad Vashem geehrt wurde.

WIKIPEDIA beschreibt ihre Lebensleistung und spätere Würdigung ihrer Lebensleistung:

1943 wurde Irena Sendler von der Gestapo verhaftet und zum Tode verurteilt. Unter Folter – man brach ihr beide Beine und Füße – sollte sie die Namen der geretteten Kinder preisgeben, doch sie verriet nichts. Um eine spätere Zusammenführung der Kinder mit ihren Eltern zu ermöglichen, hatte Irena Sendler verschlüsselte Namenslisten geführt und in Einmachgläsern unter einem Apfelbaum in einem Garten versteckt. Żegota konnte Irena Sendler durch Zahlung von Bestechungsgeldern freibekommen. Ein SS-Mann schlug sie auf dem Weg zu ihrer Hinrichtung nieder und ließ sie am Straßenrand liegen. Von der offiziell vollzogenen Hinrichtung erfuhr sie später über Anzeigetafeln der Besatzer. Irena Sendler änderte daraufhin ihre Identität und lebte unter falschem Namen bis zum Ende des Krieges im Untergrund.

Im Jahr 1965 wurde Irena Sendler von Yad Vashem mit dem Titel Gerechte unter den Völkern geehrt. Am 10. November 2003 erhielt sie mit dem Weißen Adler für Tapferkeit und großen Mut die höchste Auszeichnung Polens. 2007 wurde sie vom Warschauer Senat geehrt und war eine von 181 Nominierten für den Friedensnobelpreis 2007. 2009 entstand der US-amerikanische Fernsehfilm The Courageous Heart of Irena Sendler, in dem die Schauspielerin Anna Paquin die Titelrolle übernahm.

Tätowierung

 

Neben dem Dr.Hugo-Oster-Platz im Stadtzentrum und der seit Jahresbeginn existierenden „Jupp-Weiss-Straße“ in Euskirchen-Flamersheim (Vgl. meine NEWS vom 05.01.2010) - zur Erinnerung an den von hier stammenden letzten Judenältesten von Bergen-Belsen - weist jetzt die neue Benennung „LVR-Irena-Sendler-Schule“ darauf hin, dass die Shoah nicht vergessen ist.
Auch in Hohenroth (Bayern) gibt es seit 2005 eine „Irena-Sendler-Schule“, die laut Aussage der Vizepräsidentin des bayerischen Landtags die „schönste Förderschule in Bayern“ ist. Auch deren Schulgemeinde fühlt sich – wie jetzt die Euskirchener LVR-Förderschule“ - ihrer Namenspatronin verbunden. Die Ideale von Irena Sendlerowa sind heute das Hohenrother Leitbild.
Die LVR-Förderschule in Euskirchen – ab jetzt „LVR-Irena-Sendler-Schule“ - unterrichtet 169 Schüler mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung. Die Schule verfolgt einen ganzheitlichen Förderansatz: Pädagogen, Therapeuten und Pflegepersonal arbeiten eng zusammen und ermöglichen den Schülerinnen und Schülern eine umfassende und individuelle Förderung. Seit dem Jahr 2007 gibt es zudem eine Kooperation mit dem Berufsbildungszentrum Euskirchen, um den Absolventinnen und Absolventen den Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern.

Die Euskirchener Förderschule wird am 20. November 2010 ein großes Namengebungsfest feiern und dieses mit einer zeitlich vorgeschalteten Projektwoche vorbereiten. Im Rahmen dieser Veranstaltungen geht die „LVR-Irena-Sendler-Schule“ mit ihrem neuen Namen in die Öffentlichkeit. Ein Link soll auf ein Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien hinweisen. Vgl. http://commons.wikimedia.org/wiki/Irena_Sendlerowa?uselang=degl.

 

Samstag, d. 20. November 2010

Am Samstag, dem 20. November 2010, wurde die LVR-Förderschule in Euskirchen-Billig offiziell nach Irena Sendler benannt. Die Tochter der Namensgeberin, Janina Zgrzembska, war persönlich aus Polen angereist, um der 17. Benennung einer Schule beizuwohnen. Die Euskirchener Lokalausgabe des Kölner Stadt-Anzeigers berichtete hierüber unter der Überschrift: Sie rettete 2500 jüdische Kinder.

 

1. Dezember 2010 --- Posthum: Kein Nobelpreis......

 

am flag br flag (English Version)

In memoriam Irena Sendler:
The prize doesn't always go to the most deserving 

 

There recently was a death of a 98 year-old lady named Irena Sendler (12 May 2008).
During World War II, Irena got permission to work in the Warsaw ghetto, as a Plumbing/Sewer specialist.
She had an 'ulterior motive'.
She KNEW what the Nazi's plans were for the Jews (being German).
Irena smuggled infants out in the bottom of the tool box she carried and she carried in the back of her truck a burlap sack, (for larger kids).
She also had a dog in the back that she trained to bark when the Nazi soldiers let her in and out of the ghetto.
The soldiers of course wanted nothing to do with the dog and the barking covered the kids/infants noises.
During her time of doing this, she managed to smuggle out and save 2500 kids/infants.
She was caught, and the Nazi's broke both her legs, arms and beat her severely. 
 
Irena kept a record of the names of all the kids she smuggled out and kept them in a glass jar, buried under a tree in her back yard.
After the war, she tried to locate any parents that may have survived it and reunited the family.
Most had been gassed. Those kids she helped got placed into foster family homes or adopted.


Last year Irena was up for the Nobel Peace Prize. 
She was not selected. 
Al Gore won --- for a slide show on Global Warming.


Please read the little cartoon carefully, it's powerful.
Then read the comments at the end.

 

Cartoon



It is now more than 60 years after the Second World War in Europe ended.
This e-mail is being sent as a memorial chain, in memory of the 20 million Russians, 10 million Christians, six million Jews, and 1,900 Catholic priests who were murdered, massacred, raped, burned, starved and humiliated!
Now, more than ever, with Iraq, Iran, and others, claiming the HOLOCAUST to be 'a myth'.
It's imperative to make sure the world never forgets, because there are others who would like to do it again.

« zurück zum Seitenanfang