Reaktionen auf meinen Online-Artikel über Asylbewerber und Flüchtlinge (2. Oktober 2015)

von Hans-Dieter Arntz
02.10.2015

testInteressant, aber natürlich keineswegs repräsentativ war die Reaktion auf meinen Online-Artikel: Das derzeitige Asylanten- und Flüchtlingsproblem (2015) und ein Hinweis auf die Konferenz von Evian (1938) vom 23. September 2015. Hier stellte ich meine Meinung zu einer Problematik dar, die zurzeit immer wieder diskutiert wird, aber keineswegs neu ist:

Verfolgung und Fluchthilfe – Kann man aus der Geschichte etwas lernen?

 

Erneuter Hinweis auf die Konferenz von Evian (1938)

Die Tatsache, dass schon in den 1930-er Jahren keine Einigkeit bestand, Flüchtlingsströme organisiert aufzunehmen, versuchte ich am Beispiel der Konferenz von Evian darzustellen. Man weiß, dass in nicht-demokratischen Ländern gewisse Parallelen für eine begründete Flucht und somit exemplarisch auch zu den Anfängen der Judenverfolgung bestehen. Mit Bezug auf den gekennzeichneten Wikipedia-Eintrag möchte ich noch einmal den Verlauf und das Ergebnis der Konferenz (6. Juli 1938 bis zum 15. Juli 1938) zitieren:

Ursprünglich war nur daran gedacht, die Situation der aus Deutschland auswandernden Juden zu regeln. Schnell erkannten aber insbesondere nationalistische und antisemitische Vertreter osteuropäischer Staaten die Gelegenheit, auf ihr jeweiliges „Judenproblem” hinzuweisen. Damit standen die möglichen Zielländer vor der Perspektive, nicht mehr lediglich 500.000 deutsche jüdische Flüchtlinge, sondern möglicherweise zusätzlich mehrere Millionen Juden aus Osteuropa aufnehmen zu sollen. Der anfängliche humanitäre Impuls geriet so in den Hintergrund, und „Juden” wurden nunmehr weitgehend als „Problem” betrachtet ...

Bald wurde klar, dass sich die Aufnahmebereitschaft der meisten Länder in engen Grenzen hielt. So erklärten mehrere Konferenzteilnehmer, ihr Land sei grundsätzlich kein Einwanderungsland, andere wiesen darauf hin, dass sie lediglich den Transit von jüdischen Flüchtlingen zulassen könnten; im Übrigen würde eine weitere Zuwanderung lediglich dem Antisemitismus weiteren Auftrieb geben. Die Vereinigten Staaten hielten an ihrer Quote von jährlich 27.370 Einwanderern aus Deutschland und Österreich fest.

....Tatsächlich waren diese Projekte, die darauf abzielten, die jüdischen Flüchtlinge möglichst weit aus dem Blickfeld der Industriestaaten abzuschieben, kaum praktikabel...

Letztlich war das einzige konkrete Ergebnis die Gründung des Intergovernmental Committee on Refugees, auch Comité d’Évian genannt, das künftig in Kooperation mit Deutschland die Modalitäten der deutschen jüdischen Auswanderung regeln sollte. Dessen Erfolge hielten sich wegen der Weigerung der Völkergemeinschaft, deutsche Juden im Rahmen konkreter neuer Kontingente aufzunehmen, in engen Grenzen.

Die Uneinigkeit und gar Ablehnung einer allseits zu organisierenden Flüchtlingshilfe erwies sich bereits im Jahre 1938 als „moralische Katastrophe“:

Unterschiedlich bewerten Historiker die Frage, ob die internationale Staatengemeinschaft versagt habe, weil sie zu wenig Aufnahmebereitschaft für die entrechteten und ihrer wirtschaftlichen Existenz beraubten deutschen Juden entwickelt habe. Weingarten behauptet, dass „alle Völker der Welt auch an der Endlösung und deren Ausmaß voll mitschuldig“ geworden seien.[3] Dieser These ist lebhaft widersprochen worden, da sie die Geschichte vom Ende her interpretiere, Täter und Außenstehende auf eine Stufe stelle[4] und letztlich die nationalsozialistische Verantwortung verharmlose[5].

Zu den wissenschaftlich analysierten Reaktionen innerhalb der dann doch aufnehmenden Ländern (1933 – 1945) ist in der Literatur wenig Systematisches zu finden. Dies passt zudem auch nicht zur Beurteilung der jetzigen Situation in Deutschland. Meist handelt es sich aber bei ihnen nur um private Aufzeichnungen, die Aufschluss über die Stimmung innerhalb des damaligen Gastlandes geben. Immer wieder ist jedoch erkennbar, dass die „Stimmung“ in einer Region umkippte, wenn ein „Zuviel“ und eine spezielle „Andersartigkeit“ im Zusammenleben aufeinanderprallten. Sehr schnell entstand ein Rechtsdruck.

Eine Zusammenfassung der bei mir eingetroffenen Reaktionen befasst sich mit den jetzigen Flüchtlingen und Asylbewerber

Leser meines Online-Artikels vom 23.09. 2015 loben immer wieder das gegenwärtig bewundernswerte Engagement und die Hilfsbereitschaft der Deutschen. So soll es auch künftig bleiben! Diese resultieren sicher nicht nur aus der Dankbarkeit heraus, dass sich damals auch das Ausland um „unsere“ deutschen Flüchtlinge gekümmert habe und damit auch ein deutliches Zeichen gegen die nationalsozialistische Diktatur setzte.

Aber nicht wenige sind dann auch durchaus kritisch, was die Zukunft bringt. Immer wieder werden angebliche Defizite der EU-Politik – und auch der deutschen Politik – erwähnt: das keineswegs bewältigte Griechenland-Finanzproblem, die befürchtete Bedrohung durch eine bald nicht mehr überschaubare Islamisierung und der seit den letzten Wochen beinahe unkontrollierte Zustrom unzähliger Migranten. Man könnte lapidar zusammenfassen, dass das Interesse an Europa derzeit ungemein nachgelassen hat und dass die zurzeit deutlicher denn je zu beobachtende „Trennung“ – und dies auch im stacheldraht-spezifischen Sinne – im Augenblick keinen Wähler mehr groß motivieren würde. Wir sollten daher alles tun, um eine weitere Verschlechterung zu verhindern.

Daher wird in einigen E-mails angeführt:

Die kaum noch einzuschätzende Vielfalt der Flüchtlinge und ihrer Situation - ethnische Gruppen, Volksgruppen, Religionen, Kulturen und politische Ansichten - wird gelegentlich nicht nur als „Bereicherung“ , sondern manchmal auch als künftige „Verunsicherung“ bewertet. Angeblich würde dieser Unterschied eines Tages bei entstehenden Subkulturen aufeinanderprallen, wenn eine immer wieder herbeigeredete Integration misslingt. Das ist zwar bisher nicht der Fall, aber zuerst solle erst einmal die Integration der bisher eingetroffenen Flüchtlinge erfolgen, bevor weitere Hunderttausende aufgenommen werden. Wenn eine ländliche Gemeinde eine „Überzahl von Fremden“ oktroyiert bekommt und wenn einem Dorf fast ebenso viele „Fremde“ spontan zugewiesen werden, wird man – laut Leserbriefen – irgendwo nach „Schuldigen“ suchen. Dringend gewünscht wird mehr Respekt vor der einheimischen Gesellschaft und deren Argumentation. Der potenziellen Diskreditierung als „rechtslastisch“ oder „super-deutschnational“ wird energisch widersprochen. Mancher warnender Kritiker fühlt sich dadurch beleidigt, weil er genau das Gegenteil möchte: die Verhinderung des Rechtsdrucks.

In nur wenigen Fällen entstand dieses Problem, aber die bisherige und auch noch zu erwartende, noch stärkere Welle des Zustroms könnte das schnell ändern. Die Stimmung der hilfsbereiten deutschen Bevölkerung darf nicht „kippen“!
Bewundernswert ist also die spontane Hilfsbereitschaft vieler Mitmenschen, aber sie könnte bald nachlassen, wenn der Eindruck entsteht, dass sich die eigentlich verantwortlichen Politiker als Gutmenschen profilieren wollen, der Bevölkerung aber die Verwirklichung überlassen. Mit potenziellen Geldüberweisungen und der Aufstockung des Personals ist es nämlich nicht getan. Es geht um die fragwürdige Einladungskampagne, alle Verfolgte der Welt nach Deutschland einzuladen. Andere europäische Länder machen hierbei – in diesem Ausmaß – überhaupt nicht mit.
Manche fragen auch, wer die deutsche Regierung auf einmal zur Genehmigung einer unkontrollierten Einwanderung von beinahe 1 Million zählenden Flüchtlingen – aus wirklich aller Welt - legitimiert hat. Mit dem Argument der „repräsentativen Demokratie“ kommt der immer von mir zitierte Otto Normalverbraucher keineswegs zurecht.
Stellvertreter-Streitereien zwischen Muslims und Christen, ethnischen Gruppen oder zwischen ehemaligen Bürgern von jetzt gegeneinander kriegführenden Ländern werden laut einiger E-mails schneller denn je erwartet – und sind eigentlich sogar inzwischen in einigen Städten schon Wirklichkeit. Auch gibt es schon in Suhl (Thüringen) ein Lager, in denen christliche von muslimischen Flüchtlingen getrennt werden. Es wird gefragt, wenn dies schon nach Tagen unter den Hilfesuchenden selber geschieht, was hat dann die eigentliche Bevölkerung zu erwarten?

Die stundenlange Massenschlägerei in der Flüchtlingsunterkunft von Kassel-Calden am Sonntag, dem 27. September 2015, ist der Höhepunkt einer Reihe von Vorfällen in den vergangenen Tagen. Der erwähnte Artikel der Frankfurter Allgemeinen konstatiert:

Dieser Streit habe am frühen Nachmittag zu einer Auseinandersetzung zwischen Pakistanern und Albanern geführt. Jeweils etwa sechzig Menschen seien aufeinander losgegangen. Acht seien dabei verletzt worden. Die Polizei habe die Lage zunächst beruhigt. Bis zu fünfzig Beamte waren dazu auf dem Gelände des alten Flughafens Calden im Einsatz.

Am Abend eskalierte dann abermals die Gewalt. Diesmal hätten sich siebzig auf der einen und 300 Menschen auf der anderen Seite gegenübergestanden, sagte der Polizeisprecher. Erst nach mehreren Stunden sei es der Polizei gelungen, die Lage unter Kontrolle zu bringen. Festnahmen habe es keine gegeben. Mehrere Schutzsuchende, die der Gewalt ausweichen wollten, hätten sich ins Freie geflüchtet und dort bis zum Abend ausgeharrt.

Deutsche Touristen reisen in den Kosovo oder nach Albanien, während deren Bewohner nach Deutschland flüchten. Eine vor etwa 15 Jahren aus Albanien nach Euskirchen geflüchtete Familie kehrt nur in den Schulferien bzw. den Sommerferien in die alte Heimat zurück, um die Miete für ihre Häuser zu kassieren.

Eine Lehrerin im Rechtsrheinischen wurde vor einiger Zeit aufgrund der Dienstaufsichtsbeschwerde einer islamische Familie vorläufig suspendiert, weil sie ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt habe. Was hatte sie getan? Beim Mittagsessen in einer Ganztagsschule war ihr nicht aufgefallen, dass ein muslimischer Schüler Schweinefleisch vom Teller seines nicht-muslimischen Nachbarn probiert hatte.

Überhaupt wird bisher kaum von den pädagogischen Leistungen, die von Kindergärten und Schulen erbracht werden müssen, gesprochen. Wir erinnern uns an die durchaus berechtigten Forderungen von Erziehern oder Sozialarbeitern, ihre geringen Gehälter zu erhöhen. Man sollte deutlich darauf hinweisen, dass künftig besonders diese Leute einen ganz wesentlichen Beitrag zur oft so vollmundig geforderten Integration und Flüchtlingshilfe beizusteuern haben.

Erwähnenswert ist auch die Befürchtung, dass traumatisierte Menschen in Konfliktsituationen anders reagieren, als man es in Deutschland erwarten kann. Der deutsche Normalverbraucher mit seiner bisher lockeren Form der Frustrationstoleranz könnte in seinem Verhalten gegenüber „gereizten“ Menschen überfordert sein. Auf vieles ist er nicht vorbereitet.

Der Verdacht, dass sich bald die Beiträge zur Krankenkasse oder anderen Versicherungen erhöhen, spielt nur eine geringe Rolle bei den mir zugeschickten Antworten. Aber Krankheiten oder geistig-körperliche Defizite, die man in den letzten hundert Jahren längst erkannte und systematisch behandelt, werden angeblich bald – und ich betone, nur bei der unkontrollierten und nicht mehr überschaubaren Menge der Zuwanderung – wieder auftreten sowie zu beobachten und mitzutragen sein.

Die Ohnmacht vieler Deutscher, deren Welcome-Stimmung vielleicht bald nicht mehr so ausgeprägt ist und dennoch im kommenden Winter in Bahnhöfen und überfüllten Turnhallen weiterhin erwünscht ist, kumuliert im schlimmsten Fall wegen der Ungewissheit, dass weiterhin europäische und besonders deutsche Probleme wachsen.

Es wäre schlimm, wenn das eigentlich vorbildliche Verhalten beim Gewähren der Asylfreiheit und bei der vorgesehenen Respektierung des Grundgesetzes nicht mehr von einer Mehrheit getragen würde – und eventuell das erreicht würde, was man nie wollte. Hilfe kann nur dann vollends wirksam sein, wenn sie von ALLEN freiwillig getragen wird – von der gesamten deutschen Bevölkerung und auch von unseren europäischen Nachbarn. Was man beim Griechenland-Chaos in wenigen Tagen erreichen konnte, müsste doch bei der euphorischen Einladungskampagne Deutschlands auch schnell möglich sein.

Also noch einmal, um wirklich jedem Missverständnis zu begegnen: Helft allen wirklichen Flüchtlingen und Asylbewerbern, aber die Fluten, die sich aus aller Welt auftürmen, können nicht die Stimmung der Gastgeber immer bereichern. Die Historie beweist dies.

Was hat man also aus der Konferenz von Evian – und der Geschichte – gelernt?

Aus den empfangenen E-mails

Der in Erkelenz lebende H.R. schrieb u.a.:

Danke auch für den Aufsatz betr. Flüchtlinge und "Umkippen der Stimmung". Dieses mögliche "Umkippen" beunruhigt (?) mich seit einigen Tagen auch. Wehret den Anfängen! 

Die Haltung von Frau Merkel war und ist richtig! Aber wird Deutschland das stemmen können? 

Ich war und bin immer ein Anhänger der EU gewesen. Aber der derzeitige Zustand ist besorgniserregend !!!!!!! Der fehlende Solidaritätsgedanke ist erschreckend.

 In den letzten Tagen erwähne ich öfters folgendes:

„Kann Erkelenz 150 Flüchtlinge aufnehmen?“ Diese Frage stammt aus der Erkelenzer Volkszeitung 1953 (!!!!) - ein Zufallsfund der letzten Woche. 

St. K. aus einem Vorort von Bielefeld:

Die Flüchtlingsproblematik treibt auch mich zur Zeit um. Auch in unserem kleinen Dorf gibt es nun etwa 150 Flüchtlinge, ich versuche, meinen kleinen Obulus beizusteuern, um die Not etwas zu lindern. Hier zeigt sich das “helle Deutschland”, auch wenn ich ebenfalls, wie Sie, auch die Risiken sehe, die die Flüchtlingspolitik in einem leider tief gespaltenen Europa mit sich bringt.

Mich treiben insbesondere auch die Ursachen für zur Zeit weltweit 60 Millionen Flüchtlinge um – eine eher euphemistische Schätzung. Diese Ursachen sind ganz sicher nicht monokausal, regionale Potentaten haben jede Menge Dreck am Stecken.

Die Hegemonialmächte Russland, China, USA und die EU allerdings verstehen den Nahen Osten, Nordafrika, Teile Süd-Ost Asiens und Mittel- wie Südamerika vor allem als Hinterhöfe für billige Rohstoffe und sklavenähnliche Arbeitsverhältnisse/Löhne. Verstärkt seit der “Zeitenwende” um 1990. Die Länder dort versinken im Chaos, Religionskriegen und Korruption. Einige “Regierungen” in “Latein-Amerika” sind schon längst in fester Hand der Drogenmafia. Weder die neuen Mauern in Europa noch der Zaun Mexiko-USA wird viele Millionen Menschen aus unbewohnbar gewordenen Ländern davon abhalten können, nichts anderes als ihre nackte Haut retten zu wollen. Das geplante TTIP – ausgeklüngelt in Hinterzimmern- mit privaten Schiedsgerichten und als Entwurf nur einsehbar von Bundestagsabgeordneten in der US-Botschaft - wird diesen traurigen Trend noch sehr verstärken.

Das ist natürlich nur meine sehr persönliche Sichtweise, lieber Herr Arntz. Was hier und jetzt akut gilt: jeder der vielen Tausende, der als Freiwilliger in Wort oder Tat hilft, die Not etwas zu lindern und einem Menschen in Not hilft – der rettet die ganze Welt. Und das ist wahrlich eine ganze Menge!

Die in England lebende Jüdin M.A. aus London befürchtet eine „Unterwanderung“ Europas durch den Islam und eine eventuelle Bedrohung. In der Übersetzung heißt es bei ihr:

Das Flüchtlings- und Migrationsproblem ist heutzutage kaum noch objektiv zu beurteilen. Als Jüdin – und dann noch ursprünglich aus Deutschland – habe ich sehr gemischte Gefühle. Diesen Leute sollte ein Heim gegeben werden! Aber wir beobachten, dass Europa immer mehr muslimisch wird. Sie kennen das gegenwärtige Problem, das mit dem Judentum und dem Islam zu tun hat. Wir sorgen uns um die Zukunft unserer Kinder.

Europa verändert sich, ob wir es wollen oder nicht. Dank für Ihren Artikel. Ich werde ihn in den nächsten Tagen noch einmal sorgfältig studieren und andere in unserer Gemeinde darauf hinweisen. Heute ist der jüdische Versöhnungstag, und wir feiern gerade den Beginn zu unserem Neuen Jahr.

Das, was bisher geschehen ist und geleistet wurde, wird von einem reichen und großen Land bestimmt auch künftig akzeptiert, integriert und unterstützt. Aber dem, was Otto Normalverbraucher als „mangelnde Übersicht“, „fehlende Kontrolle“ oder gar als „islamistische und ethnische Unterwanderung“ verurteilt, muss konkret begegnet werden, sicher nicht nur durch Geldzuweisungen und europäische Entscheidungen, die – und ich fasse erneut den Inhalt der empfangenen Leserbriefe zusammen - in Bezug auf Griechenland in nur wenigen Tagen durchgebracht werden konnten.

Die Stimmung darf nicht „umkippen“ !!

 

06.10.2015

Abschließende Anmerkungen zum dramatischen Flüchtlingsandrang

 

Jupp Weiss BücherDie dramatische, unsystematische und unkontrollierbare Aufnahme von unzähligen Flüchtlingen aus aller Welt verunsichert zurzeit einen großen Teil der deutschen Bevölkerung. Vor einiger Zeit wurde ich anlässlich eines Vortrags gefragt, ob sich die Forschungsergebnisse zum einstigen „jüdischen Flüchtlingsproblem“, die ich in meinem umfangreichen Buch „Judenverfolgung und Fluchthilfe im deutsch-belgischen Grenzgebiet“ dargestellt habe, auch auf die gegenwärtige Situation übertragen lassen. Dies versuchte ich in zwei Online-Artikeln historisch zu beantworten:

 

23.09. 2015: Das derzeitige Asylanten- und Flüchtlingsproblem (2015) und ein Hinweis auf die Konferenz von Evian (1938)

02.10.2015: Reaktionen auf meinen Online-Artikel über Asylbewerber und Flüchtlinge

Obwohl die Gesamtthematik nur indirekt zum Inhalt meiner regionalhistorischen Homepage gehört, bat ich meine Leser in den NEWS vom 23. September um ihre eigene Meinung – ohne zu ahnen, wie viele sich diesbezüglich meldeten. Manche berücksichtigte ich bereits in dem o.a. Online-Artikel vom 2. Oktober. Aber jetzt bitte ich herzlich, ein anderes Forum zu berücksichtigen, da immer weniger Telefonate und E-mails der bisherigen Welcome-Euphorie und dem eigentlichen Sinn meiner Website entsprechen.

Abschließend fasse ich dennoch die geäußerten Bedenken zusammen:

- Unkontrollierbare Situation!
- Sorge um fehlende Kapazitäten, besonders im Winter
- „Regelfreier Zustand“ (vgl. auch Seehofers Ansicht)!
- Historisches: Was können wir aus Ellis Island und der Konferenz von Evian lernen?
- Nur Konzentration auf syrische Flüchtlinge. Was ist mit den weiterhin in Europa und
Deutschland eintreffenden Flüchtlingen aus Afrika?
- Gegenwärtiges kann noch bewältigt werden. Künftiges kaum!
- „Nicht mehr Herr im eigenen Haus“!
- Mehr Respekt vor der eigenen Bevölkerung!
- Prognose: Politische Verdrossenheit und wachsende Kritik an politisch Verantwortlichen
- Bei weiterer unsystematischer „Massierung“: Gefahr durch Rechtsradikalismus
- Mögliches „Kippen“ der Stimmung und Bereitschaft der bisherigen Helfer
- Bei weiterem UNBEGRENZTEM Zustrom könnte im schlimmsten Falle das, was immer verhindert werden konnte, sogar beschleunigt werden.

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